by Lars

Juni 12, 2025

Spammails machen Spam Kalendereinträge!

Stellen Sie sich vor, Sie öffnen Ihren Outlook-Kalender und sehen einen neuen Eintrag. Vielleicht eine dringende Sicherheitswarnung, ein vermeintliches Paket von der Post oder eine wichtige Benachrichtigung von Ihrer Bank. Im Termin selbst finden Sie einen Link, der Sie zur "Problemlösung" führen soll. Klingt harmlos? Leider nicht immer!

Diese Methode ist eine tückische Angriffstaktik, die Cyberkriminelle immer wieder einsetzen: Bösartige Kalendereinladungen mit gefährlichen Links.

Wie funktioniert der "Kalender-Phishing"-Angriff?

Angreifer versenden gefälschte Kalendereinladungen, die täuschend echt aussehen können. Der Absender kann scheinbar legitim sein, und der Betreff ist oft so gewählt, dass er Neugier weckt oder Dringlichkeit vortäuscht. Das Perfide daran: Viele Kalendersysteme, wie Outlook oder Google Calendar, tragen solche Einladungen oft automatisch in Ihren Kalender ein, selbst wenn Sie diese nicht aktiv angenommen haben.

Im Termin selbst, oft versteckt in der Beschreibung oder als scheinbarer Ort, befindet sich dann der gefährliche Link. Ein Klick darauf kann fatale Folgen haben:

  • Phishing-Fallen: Sie werden auf gefälschte Websites gelockt, die darauf abzielen, Ihre Zugangsdaten (z.B. für Microsoft 365, Online-Banking oder andere Dienste) abzufischen.
  • Malware-Infektionen: Es wird Schadsoftware auf Ihren Computer heruntergeladen – von Ransomware, die Ihre Daten verschlüsselt, bis hin zu Spyware, die Ihre Aktivitäten ausspioniert.

Warum ist diese Methode so erfolgreich?

Der Trick liegt in der Umgehung von Vertrauen und Filtern: Kalendereinladungen werden oft als unkritischer eingestuft als E-Mails mit Anhängen. Zudem können sie traditionelle E-Mail-Filter leichter passieren, da sie keine "klassischen" Malware-Signaturen enthalten. Und die automatische Anzeige im Kalender erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer darauf aufmerksam werden und klicken.

So schützen Sie sich und Ihr Unternehmen:

Es ist entscheidend, wachsam zu sein und einige grundlegende Verhaltensweisen zu beachten:

  1. Skepsis ist Ihre beste Verteidigung: Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei Kalendereinladungen von unbekannten Absendern oder wenn der Inhalt des Termins ungewöhnlich, zu gut, um wahr zu sein, oder beunruhigend klingt (z.B. "Ihr Konto wurde gesperrt").
  2. Links genau prüfen: Wenn Sie Zweifel haben, klicken Sie niemals direkt auf einen Link in einem Kalendereintrag. Fahren Sie mit der Maus darüber, um die tatsächliche Ziel-URL zu sehen (ohne zu klicken!). Ist sie verdächtig, fremd oder passt nicht zum Kontext, Finger weg!
  3. Kalendereinstellungen anpassen: Überprüfen Sie die Einstellungen Ihres Kalenders (z.B. in Outlook unter "Datei" > "Optionen" > "Kalender" > "Automatische Annahme" oder "Automatische Verarbeitung"). Deaktivieren Sie, falls möglich, das automatische Hinzufügen von Einladungen von unbekannten Absendern.
  4. Nicht antworten: Antworten Sie nicht auf verdächtige Kalendereinladungen (nicht annehmen, ablehnen oder vielleicht), da dies dem Angreifer signalisiert, dass Ihre Adresse aktiv ist. Löschen Sie den Eintrag stattdessen.
  5. Melden und Schulen: Melden Sie verdächtige Kalendereinladungen Ihrer IT-Abteilung oder Ihrem IT-Dienstleister. Regelmäßige Schulungen Ihrer Mitarbeiter sind unerlässlich, um sie für solche und ähnliche Phishing-Methoden zu sensibilisieren.

Diese Angriffe zeigen, dass Cyberkriminelle ständig neue Wege suchen, um an Ihre Daten zu gelangen. Bleiben Sie wachsam, hinterfragen Sie ungewöhnliche Anfragen und schützen Sie sich und Ihr Unternehmen durch bewusste Mediennutzung und die richtigen Sicherheitseinstellungen. Im Zweifel: Lieber einmal zu oft prüfen, als einmal zu wenig.

About the author 

IT Experte

>